Es ist der Aufbruch in die Aufklärung, als die beiden Autoren Jean le Rond d’Alembert und Denis Diderot ihre "Enzyklopädie des Wissens" 1751 veröffentlichen.

Ganze 35 Bände umfasst die Encyclopédie ou Dictionnaire raisonné des sciences, des arts et des métiers - auf Deutsch: Enzyklopädie oder ein durchdachtes Wörterbuch der Wissenschaften, Künste und Handwerke. Der erste Band erschien 1751 und 1780 wurde die Reihe mit dem letzten Band abgeschlossen. Neben den beiden Herausgebern Denis Diderot und Jean le Rond d’Alembert haben 142 Autoren an dem Werk geschrieben.

Schluss mit Aberglauben und religiösen Schwärmereien

Diderot und d'Alemebert haben mit der Enzyklopädie das Wissen jener Zeit zum ersten Mal für alle zugänglich gemacht, die lesen konnten. Damit schufen sie die Grundlage für den "Ausgang des Menschen aus seiner selbstgewählten Unmündigkeit" - wie es 1784 der deutschen Philosoph Immanuel Kant beschrieben hat. Denn mit Wissen und Bildung sollten die Menschen zu eigenständigem Denken fähig und gleichzeitig mündig werden. Aberglauben oder religiöse Schwärmereien hatten in diesem Weltbild ebenso keinen Platz wie die Unterdrückung durch absolutistische Herrscher. Genau für diese und auch den Papst stellte die Enzyklopädie einen Angriff auf "die von Gott gewollte Ordnung auf Erden" dar - auf ihre Herrschaftsordnung.

Es dauerte noch knapp 40 Jahre, dann ging die Saat der Aufklärung in der französischen Revolution auf.

Außerdem hört ihr noch in Eine Stunde History:

  • Rainer Wieland, mit Annette Selg Herausgeber einer kommentierten Ausgabe der Enzyklopädie, spricht über die 1751 erschienene Ausgabe.
  • Johannes Schneider spricht über die Bedeutung der Enzyklopädie für die Aufklärung.
  • Johanna Borek porträtiert Denis Diderot, einen der beiden Herausgeber der Enzyklopädie des Wissens.
  • DRadio Wissen-Geschichtsexperte Matthias von Hellfeld beschreibt die Zeit, in der die Enzyklopädie erschienen ist.
Shownotes
Aufklärung
Die "Enzyklopädie des Wissens"
vom 30. September 2016
Moderatorin: 
Meike Rosenplänter
Gesprächspartner: 
Matthias von Hellfeld, DRadio-Wissen-Geschichtsexperte