Boko Haram will im Norden Nigerias einen Gottesstaat errichten. Zuletzt hat die Gruppe 240 nigerianische Mädchen entführt. Wie finanziert sich die Gruppe?

240 Mädchen hat die Terrorgruppe Boko Haram in Nigeria entführt. Der grausame Plan dahinter: Die Mädchen sollen im Austausch gegen alle inhaftierten Islamisten freigelassen werden. Die Suche nach den Schülerinnen ist bislang erfolglos.

"Die Terrorgruppe bekommt dafür viel Aufmerksamkeit auch aus dem Ausland. Außerdem führt sie die nigerianische Regierung vor. Das schwächt den Präsidenten Goodluck Jonathan, der im nächsten Jahr wiedergewählt werden möchte."
Anne Allmeling

Lösegeld erpressen

Entführungen seien ein relativ neues Geschäftsmodell von Boko Haram, sagt unsere Nordwestafrika-Korrespondentin Anne Allemeling. "Das ist ein Mittel um Lösegelder zu erpressen. Boko Haram hat damit erst vor einem Jahr begonnen." Damals wurden im Grenzbereich zu Kamerun eine französische Familie und ein französischer Priester entführt.

Wie Boko Haram an Waffen kommt

Außerdem profitiert Boko Haram von Raub- und Banküberfällen im Norden Nigerias. Möglicherweise hat die Gruppe auch Kontakt zu anderen Terrorgruppen hat, vielleicht auch zu Al Kaida. Relativ leicht sei es für Boko Haram an Waffen zu kommen, sagt Anne Allmeling. "Waffen zirkulieren seit dem Chaos in Libyen in ganz Afrika."

Shownotes
Boko Haram
Entführungen als Geschäftsmodell
vom 15. Mai 2014
Moderation: 
Thilo Jahn
Gesprächspartnerin: 
Anne Allmeling