Wo fängt die islamische Welt an? Wo hört die christliche auf? Ein wichtiger Schauplatz dieser Auseinandersetzung wird 1071 die Schlacht von Mantzikert. Der blutige Kampf steckt die Einflussgebiete der Religionen ab.

Kreuzzüge, Islamisierung, Christen gegen Muslime. Eine wichtige Wegmarke in der Auseinandersetzung der Religionen fand 1071 in Kleinasien statt: Am Rand der Stadt Mantzikert, weit im Osten der heutigen Türkei, trafen die Heere der Seldschuken auf die Armee aus Byzanz. Angeführt von Romanos IV. trat die kaiserliche Armee an, das alte Byzantinische Reich zu verteidigen und den Vormarsch von Alp Arslans muslimischen Heer abzuwenden.

"In der türkischen Geschichtsschreibung wird Alp Arslan als Held, als Verteidiger des Islams dargestellt. Er wird glorifiziert als Prototyp des osmanischen Eroberers."
Johannes Rosenbaum, Islamwissenschaftler

Der Ausgang der Schlacht, befürchteten vor allem die Christen, werde Auswirkungen auf das zukünftige Machtverhältnis und Gebietsverteilungen haben. Und sie sollten recht behalten, knapp 30 Jahre später beginnen die ersten Kreuzzüge. Dabei war Romanos IV. doch mit dem scheinbar stärkeren Heer in die Schlacht gezogen. Was war passiert?

Ihr hört in Eine Stunde History:

  • Deutschlandfunk-Nova-Geschichtsexperte Matthias von Hellfeld entwirrt die politischen Hintergründe der Schlacht
  • Benedikt Schulz rekonstruiert die Ereignisse
  • Islamwissenschaftler Johannes Rosenbaum erklärt die islamische Sicht auf Mantzikert
  • Werner Heinz über die Glaubenskämpfe zwischen Christen und Muslimen
  • Michael Blume über die historische und aktuelle Konkurrenz von Islam und Christentum
Shownotes
Die Schlacht von Mantzikert 1071
Kampf um die Religionsgrenze
vom 19. August 2016
Moderator: 
Meike Rosenplänter
Gesprächspartner: 
Matthias von Hellfeld, DRadio-Wissen-Geschichtsexperte