Zwei Drittel der Weltbevölkerung haben keinen Zugang zum Netz. Facebook und Google wollen das ändern: mithilfe von Drohnen und Ballons.

2015 will Facebook Drohnen in die Lüfte schicken, um Menschen in abgelegenen Gegenden einen Netzzugang zu geben. Google plant ähnliches, allerdings nicht mit Drohnen sondern mit Ballons - die ersten sind sogar schon in der Luft.. Die Ballons steigen mithilfe von Helium auf und zwar auf eine Höhe von etwa 15.000 Metern (Flugzeuge fliegen in der Regel auf etwas 10.000 Metern Höhe). Sie bleiben dann in dieser Höhe und empfangen ein Internetsignal von der Erde, das sie weiterstreuen.

"Die Ballons funktionieren ähnlich wie Satelliten: Sie empfangen das Internetsignal zentriert und verteilen es dann gestreut weiter."
Konstantin Zurawski
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Der Ballon von Google fliegt mithilfen von Helium. Er muss aber regelmäßig zur Erde zurück und neu befüllt werden.

Ein Ring, ein Internet

Mit den Ballons will Google einen Ring rund um die Erde bilden. Die ersten sind sogar schon am Himmel. Facebook und Google verfolgen damit zwei Ziele:

  1. Wer Menschen Internet zur Verfügung stellt, kann dafür Geld verlangen
  2. Google und Facebook gehen allmählich die Neukunden aus. Diejenigen, die Zugang zum Netz haben, nutzen Google und Facebook schon. Neukunden könnten also all diejenigen sein, die heute noch gar keinen Internetzugang haben.

Drohnen mit Solarenergie

Die Drohnentechnik von Facebook ist etwas komplizierter als die Ballons von Google. Facebook will tatsächlich unbemannte Flugobjekte, die so groß sind wie eine Boeing 747 in den Himmel schicken. Diese Drohnen funktionieren mit Solarenergie und fliegen umher, anders als die Ballons, die an einer Stelle bleiben. Zudem können die Drohnen einige Monate bis Jahre in der Luft bleiben.

"Der große Nachteil an der Drohnentechnik: Die Technik ist viel komplexer und bis heute weiß man noch nicht, ob das funktioniert."
Konstantin Zurawski
Eine Drohne die Facebook nutzen will, um Internet-Zugänge in entlegene Regionen zu bringen. Die Drohnen sollen in einer Höhe von rund 20 Kilometern kreisen und Geräte am Boden mit Satelliten verbinden.
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Die Facebook-Drohne soll so groß sein wie eine Boeing 747 und soll in 20.000 Metern Höhe fliegen.

Reguliertes Netz

Kritiker fürchten Google und Facebook könnten diese Technik nutzen, um das Internet zu regulieren. Denn wer Netzzugänge zur Verfügung stellt, kann natürlich auch bestimmen welche Inhalte über sein Netz übertragen werden. Hinzu kommen juristische Fragen, die noch geklärt werden müssen: Es gibt keine Regeln für die Fluggeräte, es gibt keine Regeln für das Fliegen in dieser Höhe.

Shownotes
Google und Facebook
Ein Internet für alle
vom 25. September 2014
Moderatorin: 
Marlis Schaum
Gesprächspartner: 
Konstantin Zurawski