Der junge Syrer Omar liebt Musik und spielt leidenschaftlich gern Geige. Doch die konnte er nicht mit auf seine Flucht nach Deutschland nehmen. Dank Familie Harms aus Plaue kann er jetzt wieder musizieren.

Die Harms wohnen im brandenburgischen Plaue an der Havel. Vater Dirk ist Arzt, die Familie ist gut situiert und jeder kennt sie. Unweit befindet sich das Flüchtlingsheim, in dem Omar seit August lebt. Ein Freiwilliger kam zu den Harms und fragte nach einer Geige. Jeder in Plaue weiß, dass die ganze Familie Musik macht. Die Geige ist für Omar bestimmt, der seit seiner Flucht keine Gelegenheit mehr hatte zu musizieren.

Omar spielt mit Richard Harms Geige.
© DRadio Wissen | Dominik Schottner
Omar und Richard spielen zusammen Geige.

Sohn Richard hatte sich ins Flüchtlingsheim aufgemacht, um Omar abzuholen. Bei den Harms zu Hause werden dann die Instrumente hervorgeholt und geschaut, welche Geige sich am besten für Omar eignet. Doch bevor Omar auf der Geige spielt, stimmt er sie nach seinen Hörtraditionen um - auf arabisch. Richard und Omar demonstrieren dann, wie es klingt, wenn syrische und deutsche Geigenmusik aufeinandertreffen.

Richard: "Your highest - it’s not high enough!"
Omar: "I know, but I want to play Arab Music!"
Omar und Richard während des gemeinsamen Musizierens

Auch wenn die Musik nicht sonderlich harmonisch klingt, beginnt gerade in dem Moment des gemeinsamen Musizierens die Integration Omars - in die Familie Harms, in Plauen, in Brandenburg, in Deutschland. Am liebsten würde Omar sich als Musiker eine Zukunft in Deutschland aufbauen, er sagt: "Music is the Alphabet of all Countries."

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Shownotes
Flüchtlingstagebuch III
"I want to play Arab Music!"
vom 03. November 2015
Moderator: 
Christoph Sterz
Autor: 
Dominik Schottner