Esst ihr gern Eier? Eine "1" steht für Freilandhaltung, die "2" für Bodenhaltung und die "O" für Bio-Haltung. Dass es den "O"-Hühnern am besten geht, sollte man denken. Stimmt aber leider nicht, sagt ein neuer Bericht der Organisation Foodwatch.

"Die Kennzeichnung zeigt dir nicht an, ob es den Hühnern wirklich gut geht."
Tina Kießling, DRadio Wissen

Wenn eine Null auf meinem Ei steht, ist das offiziell ein Bio-Ei. Man denkt sofort: Okay, die Hühner haben mehr Auslauf und mehr Platz als die Kolleginnen aus der Bodenhaltung. So ist es ja auch vorgeschrieben. Foodwatch meint aber, dass das nicht reicht - und dass neben der Haltungsform auch das Management im Stall und die Gesundheit der Tiere entscheidend sind. Genau darüber gibt die Nummer keine Auskunft.

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Aufgeweichte Standards

Foodwatch hat Infos und Studien der zuständigen Ministerien gesammelt, berichtet Tina. Dabei haben sie festgestellt: Die Standards wurden in letzter Zeit aufgeweicht.

"Bio-Halter können inzwischen zum Beispiel Etagensysteme nutzen und damit doppelt so viele Tiere halten."
Tina Kießling, DRadio Wissen

Bio-Ei-Romantik adé

Die Legehennen von Bio-Eiern entsprechen inzwischen teilweise nicht mehr unserer romantischen Vorstellung, sagt Foodwatch: Sie werden nicht auf einem kleinen Bauernhof groß, sondern leben im Schnitt mit 13.500 Artgenossinnen zusammen.

Artgerechte Haltung?

Und in Großbetrieben ist eine artgerechte Haltung kaum möglich. Kranke und verhaltensgestörte Tiere gibt es in allen drei Haltungsformen - gezüchtete Hybridtiere, die viel mehr Eier legen als normale Hühner

Shownotes
Foodwatch-Bericht
Ich wollt, ich wär kein Huhn
vom 22. Mai 2015
Moderation: 
Marlis Schaum
Gesprächspartnerin: 
Tina Kießling