Seelennahrung, das, was bei uns die Schokolade ist, ist in China eher salzig, Schokolade findet kein großes Interesse. Bisher. Jetzt soll sich das ändern.

Mit dem Kaffee war es ganz ähnlich. Noch vor ein paar Jahren hat kaum jemand in China Kaffee getrunken. Also war es auch extrem schwierig, irgendwo als westlicher Tourist einen richtig guten Kaffee aufzutreiben. Doch dann kam Starbucks und hat den Kaffee als Life-Style-Produkt vermarktet. Heute findet man an vielen Ecken Coffee-to-go in den großen Städten. Für Schokolade haben großen Süßwarenkonzerne ganz ähnliche Ziele im Sinn.

"Wir haben 1,4 Milliarden Chinesen. Wenn die alle eine Tafel verputzen würden, wäre das trotzdem eine große Menge, ich glaube nicht, dass es so viel ist."
Steffen Wurzel, Korrespondent in Shanghai

Bisher ist es so: Alte Menschen lassen ihre Finger von Schokolade - weil sie das schlichtweg nicht kennen und ablehnen. Überhaupt wird Zucker in der chinesischen Küche eher in Verbindung mit Hauptgerichten eingesetzt. Klar, Ente süß-sauer und Ähnliches kennen wir. Das Thema "Dessert" spielt in der chinesischen Küche bislang keine große Rolle und damit auch alles andere was bei uns in der Süßkram-Abteilung zu finden ist.

"Umgekehrt könnte ein Chinese Dich fragen, warum Du eigentlich keine Hühnerfüße isst."
Steffen Wurzel, Korrespondent in Shanghai

Große Unternehmen, wie Nestlé oder Milka sehen in dem chinesischen Markt großes Potential und haben inzwischen begonnen, die Schokolade als edles Geschenk oder exotisches Lifestyle-Produkt - vor allem für Frauen - zu vermarkten.

Shownotes
China
Hühnerfüße statt Schokolade
vom 09. Januar 2017
Gesprächspartner: 
Steffen Wurzel
Moderator: 
Sebastian Sonntag