Geneviève und Gilles sind jung, verliebt, verheiratet und Pariser Bohémiens mit viel Freizeit und einer lockeren Auffassung von Liebe und Beziehung. Michèle Bernstein schildert in ihrem Debütroman "Alle Pferde des Königs" von 1960 das Leben des jungen Paares und seinen Lieben – das perfekte Buch für den Moment, in dem dir eine Liebe zu wenig ist.

Auf über hundert Seiten geht es in Michèle Bernsteins Roman nur um die Liebe. Das junge Pariser Ehepaar erobert die fünf Jahre jüngere Carole. Kennengelernt haben Geneviève und Gilles das knabenhafte Mädchen bei einem gemeinsamen Abendessen, zu dem Caroles Eltern eingeladen hatten.

"Carole hat keine Chance. Noch am selben Abend wird sie von Geneviève und Gilles erobert. Konkret: Sie bringen sie nach Hause und füllen sie mit alkoholischen Getränken ab. Schwer betrunken greift Carole zur Gitarre und singt traurige Chansons. Die drei sind selig."
Lydia Herms, Buchrezensentin

Als die Liebe zwischen Gilles und Carole intensiver wird und Carole bei den beiden auch noch einzieht, greift Geneviève zu Maßnahmen, ihre Eifersucht zu bekämpfen. Sie geht auf Partys und lernt dabei Bertrand kennen. Bei einem gemeinsamen Urlaub an der Côte d’Azur lernen sie Helene kennen…

Erfolgreicher Roman gedacht als Witz

Michèle Bernstein hat ihren ersten Roman einerseits aus Geldnot geschrieben, andererseits wollte die Autorin provozieren. Der als Witz gemeinte Roman zielte gegen die zeitgenössische französische Literatur wie "Bonjour Tristesse" von Françoise Sagan. Ende Februar ist er zum ersten Mal auf Deutsch in der Übersetzung von Dino Beck und Anatol Vitouch erschienen. Michèle Bernstein ist 1932 in Paris geboren. Geneviève ist das Alter Ego Michèle Bernsteins, ihr Mann Guy Debrord ist die Vorlage für Gilles. 1961 schreibt Michèle Bernsteins den Roman "La Nuit", der genau die gleiche Geschichte wie "Alle Pferde des Königs" erzählt nur mit Stilmitteln des Nouveau Roman.

Mehr über "Alle Pferde des Königs" im Netz:

Shownotes
Das perfekte Buch für den Moment...
...in dem dir eine Liebe zu wenig ist.
vom 12. April 2015
Autorin: 
Lydia Herms