Wer sich irgendwo in der Pampa verläuft, holt sein Smartphone raus und guckt nach dem Weg. Geht aber auch ohne Maps. Wie das funktioniert, erzählt uns Tristan Gooley. Der Engländer gibt Kurse in "natürlicher Navigation".
Tristan Gooley kann aus Brennesseln lesen - nicht, um daraus die Zukunft hervorzusagen, sondern um den richtigen Weg zu finden. Der Engländer orientiert sich mit "natürlicher Navigation". Er nutzt dafür die Sonne, Sterne, das Meer, Pflanzen und Tiere. Kompass, Karte oder GPS braucht er nicht.
Kurse für orientierungslose Großstädter
Für Großstädter, die sich sonst immer auf ihr Smartphone verlassen, bietet Tristan Gooley auch Kurse an. Aber auch Piloten oder Matrosen bringt er bei, sich in der Luft oder auf dem Wasser zu orientieren. Mit den Kursteilnehmern marschiert er auch drei Stunden durch den Wald und zeigt ihnen, wie sie auf eigene Faust wieder herausfinden können.
"Natur-Navigation funktioniert einfach wie ein Baustein-System."
Gooley kombiniert sein Wissen über den Wald, über Pflanzen und das Wetter. Die Sonne zum Beispiel: Die meisten Menschen denken, sie sei mitten am Tag genau über uns. Mitten am Tag ist sie aber eher Richtung Süden. So bekommt man einen ersten Eindruck von den Himmelsrichtungen und dem eigenen Standpunkt.
Auch Pflanzen können Auskunft geben, wo man gerade ist und in welche Richtung man gehen sollte. Moos zum Beispiel sei dabei aber gar nicht besonders hilfreich, sagt Tristan Gooley. Er rät: Besser auf Flechten achten. Die Goldene lebt nämlich an Baumstämmen nur auf der Sonnenseite, also der Süd-Seite.
Mehr zu natürlicher Navigation im Netz:
- Natural Navigation | Hier seht ihr Tristan Gooley, wie er bei einem kurzen Ausflug Tipps zur Orientierung gibt.
- Die Natur als Kompass | Auf süddeutsche.de wird der "Natürliche Kompass" vorgestellt.
- Von Wegen | Zeit.de hat Tristan Gooley interviewt.
