Die Bürger Nigerias sollen bald eine Super-ID erhalten. Personalausweis, Kredit- und Krankenkarte in einem - und noch viel mehr. 13 der 160 Millionen Einwohner Nigerias erhalten in einem ersten Schritt die Super-Card. Die nicht allen gefällt.

Die Super-ID soll natürlich Personalausweis sein - mit Foto, Name und so weiter. Außerdem soll sie die biometrischen Daten der Person enthalten. Auf der Karte, auf einem RFID-Chip, werden nämlich auch die Fingerabdrücke gespeichert plus Scan der Iris.

Nigerianische ID-Card wird heftig kritisiert

Aber die Karte soll noch viel mehr können. Sie soll auch Führerschein, Lohnsteuer-, Sozialversicherungs- und Krankenkarte sein. Sie soll auch als Renten-Nachweis und zur Registrierung für elektronische Wahlen dienen.

Und sie soll als Karte für ein eigenes Bankkonto genutzt werden. Denn laut Nigerias Zentralbank haben lediglich etwa 30 Prozent der Bürger ein Bankkonto. Das will die Regierung ändern, falls die Bürger mitmachen.

"Das Projekt kostet schätzungsweise rund 400 Millionen Euro."
Kerstin Ruskowski

Doch die Bürger sind nicht begeistert. Vor allem auch, weil die Regierung für die Super-ID eine Kooperation mit Mastercard geschlossen hat.

Die Menschen in Nigeria fürchten, dass das US-Unternehmen Mastercard somit auch Zugriff auf sensible Daten erhält. Außerdem darf Mastercard sein Firmenlogo auf die ID drucken. Auch das sorgt für Ärger.

Shownotes
Nigeria
Die Super-ID
vom 01. September 2014
Moderatorin: 
Inga Hinnenkamp
Gesprächspartnerin: 
Kerstin Ruskowski (DRadio Wissen)