Ein Ärzteteam setzt sich für eine standardmäßige Transplantation von Penissen bei rund 1400 US-Soldaten ein, die bei Einsätzen von 2001 bis 2013 im Irak und Afghanistan an Penis und Hoden verletzt wurden.

Gerade für die jüngeren Soldaten ist der Verlust des Penis durch eine Bombenexplosion oder Schussverletzung dramatisch. Viele Veteranen äußern, lieber beide Beine und einen Arm zu verlieren als den Penis. Ein Ärzteteam der Johns Hopkins University School of Medicine in Baltimore setzt sich dafür ein, dass diesen Veteranen standardmäßig ein Spender-Penis transplantiert wird. Der leitende Arzt Andrew Lee will zunächst 60 Operationen durchführen. Langfristig strebt die Klinik an, dass das US-Verteidigungsministerium die Kosten für die Transplantationen übernimmt.

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Bislang wurden nur von zwei Penis-Transplantationen in Fachjournalen berichtet: Eine verlief 2006 in China erfolglos und eine erfolgreich 2014 in Südafrika. Die Risiken bei der Transplantation sind die gleichen wie bei anderen Transplantationen: Blutungen, Infektion, Abstoßung des fremden Gewebes.

Schaubild männliches Geschlechtsorgan
© dpa
Modell des männlichen Geschlechtsorgans

Andrew Lee will die erste Transplantation in den nächsten Monaten bei einem jungen Soldaten durchführen, der durch eine Bombenexplosion in Afghanistan schwere Verletzungen erlitten hat. Es wird die erste Penis-Transplantation in den USA sein.

Mehr über die Penis-Transplantation:

Shownotes
Penis-Transplantationen
Bezahlte OPs für Veteranen
vom 07. Dezember 2015
Moderator: 
Manuel Unger
Gesprächspartnerin: 
Sophie Stigler, Wissensnachrichten