Menschen klären ihre Probleme, in dem sie darüber reden, darüber schreiben, dagegen antanzen, oder sich beim Sport schinden. Nicht so Nina Black: Sie regelt ihre Probleme mit ihren Fäusten. Sie mischt Männer auf, um sie dann eiskalt abzuziehen. Mehr als Kämpfen und Siegen ist in ihrem Lebensplan nicht vorgesehen.

Kämpfen, das ist die Leidenschaft von Nina Black. Sie wird niemals damit aufhören können - trotz der vielen Verletzungen. Ihr Körper ist voller Narben von Messerstichen, ihre Nase ist nach diversen Brüchen krumm und platt, ihr Kiefer hat sich verschoben und knackt beim Kauen, ihr Schädel hat lauter Dellen. Nina ist das egal, hauptsache sie bleibt in Form, um weiterhin jeden Kampf zu gewinnen.

Männer müssen sich in Acht nehmen

Nina ist 28 und sie hat nichts: keinen Job, keine Familie, keine Freunde, keine Verpflichtungen. Nina braucht nicht viel. Und das, was sie braucht, das nimmt sie sich.

Lebensmittel klaut sie im Supermarkt, und die Miete für ihre schimmlige Bude knöpft sie Männern ab, die sie vorher zusammengeschlagen hat - aber nur den fiesen! Nina schlägt keine Kinder, keine Frauen, keine Obdachlosen, wenn möglich auch keine Gangmitglieder, Verhaltensgestörte oder Drogensüchtige.

Nina provoziert, aber schlägt nie als Erste zu. Sie wartet auf Typen, die sie angaffen, beleidigen, oder übergriffig werden – und dann fliegen die Fäuste. Als Belohnung für ihren Sieg raubt sie den Männern die Geldbörsen. Wie Trophäen bewahrt sie die in ihrem Schreibtisch auf. Eine der Geldbörsen ist ein Problem. Nina weiß es. Und sie wartet, denn der Besitzer wird seine Niederlage nicht einfach hinnehmen. Der Besitzer ist ein Polizist.

Nur Gefühle tun ihr weh

"Fight Girl" von Erika Krouse ist ein Romandebüt, das die Geschichte einer jungen Frau erzählt, die ihren Alltag mit Gewalt regelt. Tagsüber trainiert Nina Black im Hinterhof bis zur Erschöpfung, nachts geht sie auf die Jagd.

Sie führt keine Beziehungen, hat nur ab und zu mal Sex. Nina vertraut niemandem und sie liebt niemanden. Gefühle tun nur weh. Und wenn doch mal so etwas wie Gefühle aufkommen, drischt sie so lange auf ihren Sandsack ein, bis das Blut in ihren Ohren rauscht.

Mehr als Kämpfen und Siegen ist in ihrem Lebensplan nicht vorgesehen. Sie richtet sich auf den Tag ein, an den der Polizist sie herausfordern wird - bis plötzlich ihr altes Leben vor der Tür steht und sich ein Kind weigert, ihre Wohnung wieder zu verlassen. Und auf einmal wird ihr klar, dass es sich lohnt, für mehr zu kämpfen, als nur für das nackte Überleben.

Shownotes
Das perfekte Buch für den Moment...
…wenn du Weihnachten allein feierst
vom 25. Dezember 2016
Autorin: 
Lydia Herms