Hochschulen haben ein Problem: Es gibt immer mehr Studenten, aber zu wenig Professoren. Die sollen super qualifiziert sein, verdienen aber weniger als in der Wirtschaft. Außerdem gibt es immer mehr Fächer.

Die Zahl der Studenten ist in den vergangenen Jahren explodiert - egal, ob an Universitäten oder an Fachhochschulen. 2015 waren rund 2,7 Millionen Studierende eingeschrieben. Das waren 40 Prozent mehr als noch 2008. Gründe dafür sind die doppelten Abijahrgänge durch das G8. Der Wegfall der Wehrpflicht. Außerdem wollen mehr Menschen studieren.

Die Hochschulen haben ein Personalproblem

Die zusätzlichen Studenten wollen betreut werden. Doch die Hochschulen haben ein Personalproblem: Es fehlen Professoren. Laut Hochschulrektorenkonferenz gilt das vor allem für Fachhochschulen. Deshalb fordert der Zusammenschluss der Unis und Hochschulen ein Programm des Bundes und der Länder, um Nachwuchsprofessoren zu gewinnen.

Auch die Wirtschaft sucht Spitzen-Ingenieure

Die Profs müssen viel mitbringen: Sie brauchen gute Promotions- und Forschungsleistungen, sie müssen lehren und einen Lehrstuhl leiten können, bei Fachhochschulen kommt hinzu, dass die potentiellen Professoren Berufserfahrung brauchen. Aber genau solche Leute sind auch für die Wirtschaft interessant, die ebenfalls Fachkräftemangel melden und meist höhere Einkommen zahlen.

Außerdem gibt es viele neue Fachdisziplinen, für die noch die Professoren fehlen. Im Wintersemester 2007/2008 gab es mehr als 11.000 Studiengänge, zurzeit sind es über 18.000.

"Ein Beispiel dafür ist die Hebammenkunde. Da gibt es bundesweit nicht sehr viele Personen, die sowohl eine Ausbildung als Hebamme, ein wissenschaftliches Studium und eine Promotion haben."
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Shownotes
Professorenmangel an Hochschulen
Mehr Studis, mehr Fächer, zu wenige Profs
vom 26. Oktober 2016
Moderator: 
Till Haase
Gesprächspartner: 
Martin Schütz (DRadio Wissen)