Das beste Mittel gegen Rechtsextreme? Humor. Denn das provoziert Reaktionen. Und auch wenn es mühsam ist: Auch das Kommentieren im Netz hat Einfluss. Nicht auf den Kern der Rechtsextremen, aber auf ihr Umfeld.

Wer sich in sozialen Netzwerken mit Hasskommentaren auseinandersetzt, der braucht schon einiges an Nerven. Melden, diskutieren, Augen verdrehen, wütend werden, wieder ein Gegenargument setzen. Und immer ist da auch dieses Gefühl von Machtlosigkeit. Das Gefühl, dass diese Argumente einfach nicht ankommen. Aber, sagt Konfliktforscher Andreas Zick, die Mühe lohnt sich.

​"Gegenrede ist für alle wichtig, davon lebt unsere Demokratie!"
Andreas Zick, Konfliktforscher

Wer sich in sozialen Netzwerken den rechten Hasskommentaren entgegenstellt, der tut etwas für die Demokratie. Der zeigt Haltung. Und der kann Einfluss üben. Nicht auf den überzeugten Kern der Rechtsextremisten, aber auf das Umfeld. Auf diejenigen, die leicht zu Mitläufern werden oder zu Unterstützern eines rechtsextremen Netzwerks.

Besonders wirkungsvoll ist dabei eine gute Portion Humor. Denn das können Nazis so gar nicht vertragen. Damit lockt man sie aus der Reserve, zwingt sie im Zweifel, Stellung zu beziehen und hat so eine Möglichkeit, wieder Gegenargumente zu platzieren. Den harten, gewaltbereiten Kern bekommt man zwar so noch immer nicht vom Gegenteil überzeugt. Aber potentielle Mitläufer können so zum Umdenken bewegt werden. Und je weniger Unterstützung es im sozialen Umfeld gibt, desto schwächer ist die Position der Hater.

Externer Inhalt

Hier geht es zu einem externen Inhalt eines Anbieters wie Twitter, Facebook, Instagram o.ä. Wenn Ihr diesen Inhalt ladet, werden personenbezogene Daten an diese Plattform und eventuell weitere Dritte übertragen. Mehr Informationen findet Ihr in unseren  Datenschutzbestimmungen.

Künstler gegen Rechts:

Shownotes
Rechtsextremismus
Mit Humor gegen Nazis
vom 31. August 2015
Moderation: 
Till Haase
Gesprächspartner: 
Andreas Zick, Leiter des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung an der Universität Bielefeld