Zwölf Jahre war Raumsonde Rosetta für uns im All. Endlich erreicht sie nach sieben Milliarden Kilometern den Kometen Tschuri - und wird ihre Arbeit für immer beenden. Aber bis zum letzten Moment soll sie uns mit Bildern und Informationen versorgen.

Rosettas Mission ist nicht weniger als historisch: Vor gut zwölf Jahren startete sie ins Weltall, sie brachte ihre Tochtersonde Philae auf den Weg, zum ersten Mal landete ein von Menschen geschaffenes Gerät auf einem Kometen. Seit zwei Jahren umkreist Rosetta nun den Kometen Tschurjumov-Gerasimenko und setzt zur Landung an. Nach dem kontrollierten Aufprall auf Tschuri war es das dann. Rosetta wird keine Signale mehr senden, wir verlieren den Kontakt.

Externer Inhalt

Hier geht es zu einem externen Inhalt eines Anbieters wie Twitter, Facebook, Instagram o.ä. Wenn Ihr diesen Inhalt ladet, werden personenbezogene Daten an diese Plattform und eventuell weitere Dritte übertragen. Mehr Informationen findet Ihr in unseren  Datenschutzbestimmungen.

Eigentlich ist das Abenteuer von Rosetta eine Geschichte in drei Akten. Und der erste Akt ist auf jeden Fall eine Liebesgeschichte.

1. Akt: Zartes Kennenlernen

Rosetta ist schon viele Milliarden Kilometer unterwegs, um ihren Tschuri zu treffen. Als sich die beiden dann endlich persönlich treffen, nähern sich die zwei ganz vorsichtig und zärtlich an. Die Welt schaut zu, vor allem das Team von der Europäischen Raumfahrtorganisation ESA. "Ein ganz besonderer Tag!", stellt Ekkehard Kürt vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt fest.

2. Akt: Auftritt Philae!

Rosetta ist auf ihrer Reise nicht allein, sie hat den kleinen Lander Philae mit an Bord. Und Philae landet im November 2014 dann auf Tschuri. Aber leider nicht so wie geplant. Philae hüpft unkontrolliert über die Oberfläche und fällt vermutlich auf die Seite. Die Sonde liefert noch Daten und Bilder. Nach zwei Tagen ist Funkstille.

"Wir haben unglaublich viele Daten gesammelt, die werden uns noch Jahre beschäftigen und wir haben viel gelernt."
Ekkehard Kürt vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt

3. Akt: Philae ist tot!

Sieben Monate später findet Rosetta ihr Baby wieder: in einer Felsspalte, komplett am Ende, zu schlapp, um sich aus seiner Lage zu befreien. Philaes Solarsegel können nicht genug Energie liefern, um noch ein Lebenszeichen zu senden, nur sporadisch gelingt es dem ESA-Team, Kontakt herzustellen, bevor Philae endgültig schweigt.

Externer Inhalt

Hier geht es zu einem externen Inhalt eines Anbieters wie Twitter, Facebook, Instagram o.ä. Wenn Ihr diesen Inhalt ladet, werden personenbezogene Daten an diese Plattform und eventuell weitere Dritte übertragen. Mehr Informationen findet Ihr in unseren  Datenschutzbestimmungen.

Das große Finale

Es endet am 30. September 2016. Rosetta trifft auf Tschuri, kuschelt sich an ihn und versucht, so viele Informationen wie möglich zur Erde zurückzusenden. Wertvolle Informationen: Im Kometen stecken die wahrscheinlich ältesten weitgehend unveränderten Reste aus der Zeit vor 4,6 Milliarden Jahren, in der sich das Sonnensystem bildete. Und dann, man muss es wohl so sagen, stirbt Rosetta.

Die letzten Augenblicke von Rosetta könnt ihr im Livestream der ESA miterleben.

Shownotes
ESA-Sonde Rosetta
Ein Weltraumabenteuer in drei Akten
vom 30. September 2016
Moderator: 
Till Haase
Gesprächspartner: 
Martin Schütz (DRadio Wissen)