Die eigene Tochter fährt Volkswagen davon - warum der Erfolg von Skoda für den größten deutschen Autobauer zum Problem wird.

Zum ersten Mal hat Skoda mehr als eine Million Autos in einem Jahr gebaut. Ein möglicher Grund für den Erfolg: Mittlerweile hat sich herumgesprochen, dass VW drinsteckt wo Skoda draufsteht - und das zum günstigeren Preis. Seit 1991 gehört Skoda zum VW-Konzern.

VW-Technik zum Skoda-Preis

VW-Technik zum Skoda-Preis hat auch Ferdinand Dudenhöffer als einen der wichtigsten Gründe für den Erfolg des tschechischen Autobauers ausgemacht. So bekommt der Kunde zum VW-Preis bei Skoda ein deutlich größeres Modell. Außerdem habe Skoda mit seinen sieben Modelllinien fast alles richtig gemacht, erklärt Ferdinand Dudenhöffer. Statt wie VW zunehmend auf die Oberklasse zu schielen, bauen die Tschechen vor allem Kompakt-, Mittelklasse- und Kleinwagen. Skoda habe auch viel in die Marke investiert. Durch Werbung aber auch durch moderne Händler. Und auch auf dem wichtigen Markt in China wird immer mehr Skoda gefahren.

"Skoda fischt im VW-Becken."
Ferdinand Dudenhöffer, Professor für Automobilwirtschaft an der Universität Duisburg-Essen

Der Erfolg der tschechischen Tochter wird langsam zum Problem für VW. Der Grund: Skoda verdient mittlerweile dreimal so viel Geld wie die Marke VW. Die Wolfsburger werden jetzt versuchen, Skoda ein wenig zu deckeln und müssen außerdem ihre Lehren aus dem Skoda-Erfolg ziehen, sagt Ferdinand Dudenhöffer. Das heißt, vor allem wieder mehr im preisgünstigen Segment zu investieren. Das ist auch dringend notwendig. Denn mit Dacia rauscht schon der nächste große Konkurrent heran. Die Rumänen sind noch deutlich günstiger als Skoda und haben vor allem auf den wichtigen Zukunftsmärkten Indien oder Südamerika großen Erfolg.

Shownotes
Skoda statt VW
Volkswagen aus Tschechien
vom 22. Dezember 2014
Moderatorin: 
Marlis Schaum
Gesprächspartner: 
Ferdinand Dudenhöffer