Viel Beton, Asphalt, menschliche Feinde: Man denkt, dass Spinnen lieber auf dem Land als in der Stadt leben. Australische Biologen haben jedoch herausgefunden, dass urbane Spinnen viel prächtiger gedeihen als ihre Verwandten auf dem Land.

Spinnen werden in Australiens Städten größer, fetter und sie vermehren sich auch noch besser als ihre Verwandten auf dem Land. Das gilt zumindest für die Nephila plumipes, eine Art der Seidenspinne. Diese hatten die Forscher untersucht. Die Seidenspinne ist in Australien und in der asiatischen Pazifikregion verbreitet und kommt auf dem Land und in der Stadt vor. Ihre Ergebnisse haben die australischen Biologen im Fachmagazin "Plos One" veröffentlicht.

Spinnen stehen auf Beton

Die Spinnen in der Stadt fühlen sich gerade wegen des vielen Betons wohl. Die Gebäude bieten viele rechte Winkel, die sich besonders gut für den Netzbau eignen. Große und stabile Netze garantieren wiederum mehr Beute. Das bedeutet mehr Nahrung und mehr Wachstum. Sie können auch mehr Energie in ihre Fortpflanzung stecken und sorgen für mehr Nachwuchs.

In der Stadt lässt es sich gut leben

Außerdem haben die Spinnen nichts gegen künstliches Licht: In der Nähe von Straßenlaternen waren die Spinnen besonders groß. Das Licht lockt nachts Insekten an - gute Beute für die Spinnen.

Auch in Deutschland ist damit zu rechnen, dass es den Spinnen in der Stadt relativ gut geht. Hierzu fehlen aber noch Untersuchungen.

Shownotes
Spinnen
Schön fett in der Großstadt
vom 21. August 2014
Moderator: 
Paulus Müller
Gesprächspartnerin: 
Anna Kohn (DRadio Wissen)