Wenn ein Hund versucht Sprache zu entschlüssen, folgt sein Gehirn den gleichen Prozessen wie das Gehirn eines Menschen. Bisher nahm die Wissenschaft an, dass Sprachverständnis ausschließlich eine menschliche Eigenschaft ist.

Neuere Untersuchungen zeigen, dass Hunde Sprache im Gehirn genauso verarbeiten wie Menschen. Das bedeutet: Sie lernen sie auch genauso wie wir.

Mit der linken Gehirnhälfte analysieren wir und auch die Hunde die Bedeutung der Worte, mit der rechten die Sprachmelodie. Die Tiere sind in der Lage, beides getrennt voneinander zu verarbeiten und dann die beiden Ergebnisse wieder zusammenzufügen.

Lob wird nur als solches erkannt, wenn es auch nach Lob klingt

Das Belohnungszentrum im Gehirn von Hunden wird nur aktiviert, wenn die Bedeutung eines Wortes mit der Sprachmelodie übereinstimmt. Wenn wir uns freuen, haben wir eine höhere Stimme als wenn wir entspannt sind.

Neben der Unterscheidung von alltäglichen Kommandos und Gegenständen wie "Gassi", "Ball" und "Platz" kann der Hund aus einer Kombination aus Melodie und Bedeutung feststellen, ob das Lob, das wir aussprechen auch tatsächlich wie ein Lob klingt. Und damit also, ob wir es auch als solches gemeint haben.

Wie Sprache im Gehirn eines Hundes verarbeitet wird

Externer Inhalt

Hier geht es zu einem externen Inhalt eines Anbieters wie Twitter, Facebook, Instagram o.ä. Wenn Ihr diesen Inhalt ladet, werden personenbezogene Daten an diese Plattform und eventuell weitere Dritte übertragen. Mehr Informationen findet Ihr in unseren  Datenschutzbestimmungen.

Um die Sprachverarbeitung im Gehirn der Hunde zu untersuchen, musste der ungarische Ethologe Attila Andics der Eötvös-Loránd-Universität Budapest den Tieren mithilfe von Tiertrainern erst einmal beibringen still liegen zu bleiben. Insgesamt sieben Minuten lang müssen die Hunde in einem Kernspintomografen ausharren.

"Genau wie Menschen verarbeiten Hunde die Bedeutung von Worten mit der linken Gehirnhälfte. Mit der rechten analysieren sie die Sprachmelodie."

Die ungarischen Wissenschaftler waren beim Experiment auch mit der Kamera dabei: Während die Hunde im Kernspintomografen liegen und man nur ihr Hinterteil sehen kann, werden ihnen ungarische Worte vorgespielt. Besonders ein Lob ist im Video (siehe oben) deutlich an der Reaktion des Hundes erkennbar. Der Hund beginnt mit dem Schwanz zu wedeln. Während des Experiments zeichnen die Forscher die Aktivität des Gehirns auf und gleichen sie mit den Videos ab.

Manchmal lernen Hunde auch schneller sprechen als Babys

Externer Inhalt

Hier geht es zu einem externen Inhalt eines Anbieters wie Twitter, Facebook, Instagram o.ä. Wenn Ihr diesen Inhalt ladet, werden personenbezogene Daten an diese Plattform und eventuell weitere Dritte übertragen. Mehr Informationen findet Ihr in unseren  Datenschutzbestimmungen.

Shownotes
Sprachverständnis
Mein Hund versteht mich
vom 30. August 2016
Moderator: 
Christoph Sterz
Gesprächspartnerin: 
Aglaia Dane, DRadio Wissen