Radfahrern gehört die Zukunft! Weltweit gibt es aber großes Entwicklungspotential, berichten unsere Korrespondenten. Außer in Kopenhagen. Kopenhagen ist die fahrradfreundlichste Stadt überhaupt.

Kopenhagen

Das Paradies für Radfahrer auf Erden: Kopenhagen!

In keiner anderen Großstadt pendeln so viele Menschen täglich mit dem Rad zur Arbeit oder Schule - das ist Weltrekord, sagt unser Korrespondent Tim Krohn.

"Wir wollen auch die erreichen, die als Pendler zehn oder zwölf Kilometer fahren müssen. Unsere Fahrrad-Highways haben sogar kleine Service-Stationen, an denen man seinen Schlauch aufpumpen oder flicken kann."

Das Kopenhagener Modell wird inzwischen für Peking oder New York angepasst. Dort heißen die komfortablen Radwege nach dem dänischen Modell "Copenhagen Lane".

New York

Fahrradfahrer überqueren auf einem Zebrastreifen die Kreuzung Broadway und Houston Street in Manhattan.
© dpa

Dank der verbesserten Radwege in New York, dem ausgedehnteren Radwegenetz sei die Unfallrate seit dem Jahr 2000 um 70 Prozent gesunken, sagt unser Korrespondent Kai Clement.

Jenny, Radfahrerin
"I think pedestrians are more dangerous than cars."

Radfahren ohne Helm ist in New York lebensgefährlich und Radwege werden mit einem behelmten Fahrradfahrersymbol ausgewiesen. Die Stadt unterstützt den Umstieg auf das Rad. Mehr als 1000 Leihräder, sogenannte City Bikes, werden in New York bereit gestellt.

Mexiko-Stadt

Fahrradfahrer demonstrieren nackt in Mexiko-Stadt für ihre Rechte im Straßenverkehr am 8. Juni 2013.
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Die Mexikaner fahren am liebsten in Gruppen, sagt Martin Polansky. Dann ist die Gefahr geringer, dass sie von Autos abgedrängt werden.

Martin Polansky, Korrespondent Mexiko-Stadt
"Wer allein unterwegs ist mit dem Rad, muss mit allem rechnen."

Rio de Janeiro

Ein Mann fährt am Strnd von Rio de Janeiro Fahrrad.
© dpa

In Rio de Janeiro ist Fahrradfahren oft ein wahnwitziges Harakiri-Unterfangen, sagt unsere Korrespondentin Anne Herrberg.

Gabriele, Radlerin
"Die Autos, die Omnibusse und die Taxis respektieren dich nicht."

London

Eine Radfahrerin fährt über eine Brücke, im Hintergrund der Big Ben und Westminster.
© dpa

London ist in vielen Dingen Trendsetter, aber in Sachen Fahrradverkehr fällt die britische Metropole weit hinter Kopenhagen, Amsterdam oder Berlin zurück, sagt unsere Korrespondentin Stephanie Pieper: Fahrradwege sind viel zu schmal, Autos fahren zu dicht an Radfahrern vorbei.

Boris Johnson, Bürgermeister London
"Our interventions to make cycling safer are steadly working."

Johannesburg

Fahrradfahrer in Johannesburg bei einer Friedensfahrt in Erinnerung an Nelson Mandela am 20. Juli 2014.
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Steile Anstiege und ein absolut chaotischer Verkehr - das ist Johannesburg und damit alles andere als fahrradfreundlich, sagt unser Korrespondent Jan-Philippe Schlüter. Es gibt zwei Typen Radfahrer in der Stadt: Die Arbeitnehmer aus dem Niedriglohnsektor und die Sportbegeisterten. Alle tragen Helm.

Jan-Philippe Schlüter, Korrespondent Südafrika
"Ich habe auf jeden Fall den Eindruck, dass man immer mehr Radfahrer auf den Straßen sieht."

Schanghai

Fahrradfahrer auf einer Straße in Schanghai.
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Ganz anders in Schanghai, dort geht der Trend klar zum dicken Auto, sagt unser Korrespondent Steffen Wurzel. Trotzdem sind die chinesischen Städte immer noch voller Radfahrer.

Steffen Wurzel, China-Korrespondent
"Zur Rush Hour kann es selbst im topmodernen Schanghai vorkommen, dass beim Umschalten der Ampel auf "Grün" erst einmal 30, 40 Radfahrer auf eine Kreuzung rollen. Die Autos müssen warten."

Istanbul

Ein Fahrrad lehnt an einer Mauer.

Richtig gefährlich ist Radfahren in Istanbul, erzählt unser Korrespondent Thomas Bormann. Fahrradfahrer müssen mit Autos, Bussen und Motorrädern um die Straße kämpfen. Zwar können sich Radfahrer an den Staus vorbei schlängeln, aber: Vorsicht! Die Gullideckel in Istanbul sind heimtückisch. Die Schlitze sind nämlich nicht quer zur Fahrtrichtung, sondern parallel.

Thomas Bormann, Türkei-Korrespondent
"Einmal habe ich so einen Gullideckel zu spät gesehen: Mit dem Vorderrad konnte ich noch ausweichen, mit dem Hinterrad krachte ich voll hinein. Das tat ziemlich weh."
  • Moderation: Ralph Günther
  • Gesprächspartner: Tim Krohn, Korrespondent Dänemark / Kai Clement, Korrespondent New York / Martin Polansky, Korrespondent Mexiko / Anne Herrberg, Korrespondentin Brasilien / Stephanie Pieper, London-Korrespondentin / Jan-Philippe Schlüter, Korrespondent Südafrika / Steffen Wurzel, Korrespondent China / Thomas Bormann, Korrespondent Türkei