Die einen behaupten, die englische Premier League kauft mit ihren Millionen die Bundesliga kaputt. Andere wiederum sind sauer, dass auch weit nach Start der Liga immer noch wild rumtransferiert wird. Und die Fans zittern bis zum Schluss um ihre Stars. Denn Fußballspieler sind nicht nur ein lohnendes Geschäft, sie sind auch Identifikationsfiguren.

Die Gerüchteküche brodelt, bis 18 Uhr müssen alle Transfers über die Bühne gebracht sein. Einer der top Transfers: der Schalker Julian Draxler soll beim VfL Wolfsburg Kevin de Bruyne ersetzen. Der wiederum ist am Sonntag bei Manchester City vorgestellt worden. Mindestens 75 Millionen Euro haben die Briten für den Wolfsburger hingeblättert.

"Wenn ein englischer Club dabei ist, gehen die Marktpreise automatisch in die Höhe, einfach nur weil ein englischer Club dabei ist."
Matthias Friebe, DRadio-Sportredaktion

Viele Experten, aber auch viele Fans schütteln über den Transferwahnsinn inzwischen nur noch die Köpfe. Denn das Geld und auch die Gehälter, die britische Clubs für Spieler zahlen, können sich viele andere Vereine nicht annähernd leisten. Die Sorge: die britische Premier League wird zur NBA des Fußballs, alle guten Spieler gehen nach England - und der Rest des europäischen Fußballs kann sehen, wo er bleibt.

Externer Inhalt

Hier geht es zu einem externen Inhalt eines Anbieters wie Twitter, Facebook, Instagram o.ä. Wenn Ihr diesen Inhalt ladet, werden personenbezogene Daten an diese Plattform und eventuell weitere Dritte übertragen. Mehr Informationen findet Ihr in unseren  Datenschutzbestimmungen.

Bundesliga setzt auf gesunde Mischung

Natürlich lässt sich auf der anderen Seite argumentieren, dass die vielen Millionen auch dem deutschen Fußball wieder zu Gute kommen. Das Geld kann zum Beispiel in Nachwuchszentren investiert werden, um selber gute Fußballspieler auf den Markt zu bringen. Wenn die allerdings so gut sind, dass sie auch für andere Vereine interessant werden, sind die auch schnell wieder weg.

Trotzdem setzen die meisten Bundesliga-Vereine auf eine gesunde Transferbilanz. Das heißt, im Gegensatz zu spanischen oder italienischen Clubs wird nicht teurer eingekauft als die Vereinskasse her gibt. Dass das Konzept durchaus aufgeht, zeigt der Weltmeistertitel. Ein Ende des Transferwahnsinns ist trotzdem erst mal nicht abzusehen, auch wenn einem bei den gezahlten Summen schon schwindelig werden kann.

"Zwölf Spieler aus der Bundesliga gehen nach England in diesem Sommer für über 200 Millionen Euro. Insgesamt gibt die Premiere League eine Milliarde Euro für Spieler aus."
Matthias Friebe, DRadio-Sportredaktion
Shownotes
Transferwahnsinn
Ein Pfundsgeschäft
vom 31. August 2015
Moderation: 
Till Haase
Gesprächspartner: 
Matthias Friebe (DRadio-Sportredaktion)