Sag mir, wann du geboren bist und ich sage dir, wer du bist. Das klingt nach Astro-TV, es geht aber um eine Studie ungarischer Wissenschaftler. Die haben herausgefunden: Die Jahreszeit beim Geburtsmonat beeinflusst unser Wesen.

Frühlingskinder sind am besten gelaunt, Winterkinder sind eher depressiv, dafür weniger reizbar. Sommerkinder schwanken stark in ihren Gefühlen. Klingt grob vereinfacht? Ungarische Wissenschaftler haben aber herausgefunden, dass die Jahreszeit, in der wir geboren werden, sich auch auf unser Temperament auswirkt.

Die Wissenschaftler ließen 366 Studenten den sogenannten TEMPS-A ausfüllen, einen standardisierten Persönlichkeitstest. Danach untersuchten sie, ob es Gemeinsamkeiten zwischen den Probanden gab, je nachdem, wann sie geboren wurden - und fanden sie auch.

Wie sehr bestimmt Biologie unser Gefühlsleben?

Eine Erklärung, wieso es aufs Jahr verteilt unterschiedliche Temperamente gibt, haben die Forscher übrigens nicht. Sie weisen lediglich auf Vorgängerstudien hin - die hätten gezeigt, dass die Jahreszeit zur Geburt einen langfristigen Einfluss auf unsere Neurotransmitterproduktion hat. Neurotransmitter sind zum Beispiel Dopamin- und Serotonin, die auch Einfluss auf unser Gefühlsleben haben.

Auch einige andere Aspekte an der Studie sind mit Vorsicht zu genießen. So wurden zum Beispiel nur Psychologiestudenten befragt, die im Schnitt 21 waren. Ob deren Temperament unveränderbar und gefestigt war, kann man hinterfragen. Außerdem ist auch fraglich, wie sehr die Biologie unsere emotionale Grundstimmung bestimmt - und wie sehr wir auch durch Erziehung und Umfeld beeinflusst werden.

Shownotes
Wissenschaft
Fröhliche Frühlingskinder
vom 20. Oktober 2014
Moderatorin:: 
Daniela Tepper
Gesprächspartnerin:: 
Tina Kießling (DRadio Wissen)