AIDS-Prävention

Männer neigen nach Beschneidung nicht zu riskanterem Sexleben

Eine Beschneidung kann das Risiko senken, sich mit HIV zu infizieren.

Das haben mehrere klinische Studien belegt. Allerdings gab es immer auch die Befürchtung, dass Männer nach einer Beschneidung stärker zu einem risikoreichen Sexleben tendieren - was die positive Wirkung des Eingriffs wieder zunichte machen würde.

Eine Langzeitstudie, die US-Wissenschaftler in Kenia durchgeführt haben, legt nahe, dass diese Befürchtung unbegründet ist: Zwei Jahre lang wurden gut 3.000 Männer zwischen 18 und 35 alle sechs Monate befragt. Die eine Hälfte von ihnen war beschnitten worden, die andere hatte sich dagegen entschieden. In beiden Gruppen stieg im Untersuchungszeitraum die sexuelle Aktivität, aber das risikoreiche Verhalten - also zum Beispiel ungeschützter Sex oder Sex mit häufig wechselnden Partnern - nahm ab. Auch benutzten die Probanden, die beim Warten auf ihre Befragung jedes Mal Aufklärungsvideos zu sehen bekamen, gegen Ende der Untersuchung häufiger Kondome. Nach Ansicht der Forscher können deshalb Präventionsprogramme, die auf Beschneidung setzen, ohne Bedenken umgesetzt werden. In Melbourne hat am Wochenende die 20. Welt-Aids-Konferenz begonnen.