Menschen, die an Magersucht leiden, werden meist mit einer Kombination aus Verhaltens- und Psychotherapie behandelt.

Das hilft oft, aber nicht immer. Wissenschaftler aus Kanada haben bei 16 Patientinnen mit besonders schwerer Anorexie jetzt tiefe Hirnstimulation ausprobiert. Die Probandinnen waren zwischen 21 und 57 Jahre alt, sie litten im Schnitt seit 18 Jahren an Magersucht und bisher hatte noch keine Therapie angeschlagen. Die Forscher haben den Frauen Elektroden in eine Hirnregion gepflanzt, die zur Heilung von Anorexie wichtig ist. Die Elektroden schickten schwache Ströme ins Hirn der Patientinnen.

Zunehmen mit Elektroden

Bis jetzt wurde die Methode schon bei Krankheiten wie Parkinson und Muskelzittern eingesetzt. Die Hirnscans der magersüchtigen Patientinnen zeigten nach einem Jahr Behandlung auch bei ihnen Veränderungen. Die schlugen sich auch im Gewicht der Frauen nieder, ihr Body-Mass-Index stieg um durchschnittlich 3,5 Punkte.

Damit hat die Studie gezeigt, dass tiefe Hirnstimulation bei schwerer Magersucht helfen kann, bis die Behandlung aber klinischer Alltag wird, müssen noch größere Untersuchungen folgen.