Schöne Menschen haben viele Vorteile: Als Kinder bekommen sie mehr Zuwendung, später kommen sie als netter und intelligenter rüber, ohne was dafür tun zu müssen.

Ein US-britisches Forscherduo wollte wissen, wie es für schöne Menschen mit Vorteilen auf dem Arbeitsmarkt aussieht. Dafür haben sie die Daten einer nationalen Gesundheitsstudie ausgewertet, für die 20.000 US-Amerikaner über einen Zeitraum von 14 Jahren befragt wurden. Dabei wurden nicht nur Daten zu Beruf, Gesundheit und Alter erhoben, sondern auch bezüglich der Attraktivität der Menschen.

Schöne Menschen kriegen nicht generell mehr Geld

Heraus kam: Der Zusammenhang zwischen Attraktivität und mehr Gehalt war eher schwach. Und er verschwand ganz, wenn man noch ein paar andere Faktoren mit einbezog - etwa Gesundheit, Intelligenz und Selbstbewusstsein. Solche Merkmale traten häufiger bei schönen Menschen auf.

Aglaia Dane, DRadio Wissen Nachrichten
"Die bekannte These, die besagt, dass schöne Menschen bevorzugt werden bzw. hässliche diskriminiert, die stimmt laut den Forschern nicht."

Überrascht hat die Forscher aber vor allem ein Ergebnis: Sehr unattraktive Menschen verdienten in der Stichprobe deutlich mehr als mäßig unattraktive Menschen, und meistens sogar ähnlich viel oder mehr als attraktive Teilnehmer. Warum das so ist, können die Wissenschaftler nicht erklären.

Schönheit ist Ansichtssache

Insgesamt bleibt die Frage, wie man Schönheit definiert - und ob die nicht - wie im Sprichwort - im Auge des Betrachters liegt. In der Studie wurde Schönheit über die Gesichtssymmetrie, die durchschnittlichen Körpermaßen und die sekundären Geschlechtsmerkmale bestimmt. Letztlich haben aber die Interviewer entschieden, was sie persönlich als attraktiv und weniger attraktiv bewerteten.

Ein weiterer Kritikpunkt: Das Alter der Menschen in der untersuchten Stichprobe. Alle Befragten waren zwischen 16 und 29 Jahren alt - wobei sich beruflicher Erfolg und Einkommen ja besonders in den 30ern noch einmal ordentlich verändern können.