Vor fast 5000 Jahren sind Frauen in Süddeutschland offenbar ziemlich weit gewandert, um zu ihren künftigen Ehemännern zu kommen.

Das haben schwedische Forscher herausgefunden, indem sie Knochen und Zähne aus mehreren Ausgrabungsstätten in Bayern und Baden-Württemberg untersucht haben. Demnach wurden knapp 42 Prozent der Bestatteten nicht in der Region geboren, in der sie später gelebt haben.

Die Wissenschaftler folgern daraus, dass es damals offenbar nicht selten vorkam, dass Frauen außerhalb der eigenen sozialen Gruppe verheiratet wurden. Welche Distanzen die Frauen genau zurückgelegt haben, ist aber noch unklar. Kurze Wege von Dorf zu Dorf seien genauso denkbar wie weite Strecken, zum Beispiel von Franken ins südlichere Niederbayern.

Eine ältere Studie hatte bereits belegt, dass eine junge Frau vom Schwarzwald bis nach Dänemark gewandert ist. Dänische Wissenschaftler vermuten, dass die Frau mit einem Mann aus Jütland verheiratet wurde, um Handelsbeziehungen zwischen den Familien zu festigen.