Archäologie

Der moderne Mensch lebte früher in Zentraleuropa als bisher angenommen

Der Homo Sapiens lebte schon früher in Zentraleuropa als bisher gedacht.

Zu diesem Schluss kommen Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie in Leipzig. Sie haben Steinwerkzeuge untersucht, die in Willendorf in Niederösterreich gefunden wurden. Wie sie im Journal PNAS schreiben, lassen sich die Werkzeuge der archäologischen Kulturstufe des Aurignacien zuordnen. Das ist die Stufe, in der sich der Homo Sapiens in weiten Teilen Europas ausbreitete. Aber: Die Werkzeuge sind mit 43.500 Jahren ein ganzes Stück älter als andere Fundstücke aus dem Aurignacien. Das bedeutet: Der moderne Mensch kam schon früher nach Zentraleuropa, als man bisher angenommen hat und er hat sich die Gegend offenbar eine Zeit lang mit dem Neandertaler geteilt, der erst vor ungefähr 30.000 Jahren ausgestorben ist.

Die Wissenschaftler haben auch den Boden in Willendorf untersucht - und festgestellt, dass vor über 40.000 Jahren ein kühles Klima vorherrschte. In einer steppenähnlichen Landschaft wuchsen entlang der Flusstäler vor allem Nadelholzwälder.