Archäologie

Tuanchamun war gar nicht so schön

Wer von einem Menschen ein schönes Bild behalten möchte, sollte nicht immer allzu genau hinschauen.

Das gilt auch für den ägyptischen Pharao Tutanchamun. Seine berühmte goldene Totenmaske gilt vielen als Inbegriff der Schönheit. Doch dahinter verbarg sich wahrscheinlich ein junger Mann mit vorstehenden Zähnen, weiblich ausladenden Hüften - und Klumpfuß. Das haben britische Forscher herausgefunden: Mithilfe von mehr als 2000 Scanbildern der Mumie haben sie die wahre Gestalt des Pharaos rekonstruiert. Und bei einer DNA-Untersuchung fanden sie außerdem heraus, dass die Eltern von Tutanchamun Geschwister waren. Möglicherweise hat diese Inzest-Beziehung einen genetischen Defekt verursacht, an dem der Pharao starb - mit 19 Jahren. Bisher dachte man, er sei bei einem Wagenrennen ums Leben gekommen. Das galt nämlich als Hobby des jungen Herrschers, aber vermutlich konnte er die schnellen Wagen mit seinem verkrüppelten Fuß gar nicht lenken, sondern brauchte einen Stock, um sich abzustützen. Die britische BBC zeigt am kommenden Sonntag eine einstündige Dokumentation über die aufwändige Forschungsarbeit.