Die Idee klang ganz gut: Babypuppen, die viel schreien und viel Fürsorge brauchen, sollten Mädchen zeigen, wie hart das Mutterleben ist und sie so davon abhalten, schwanger zu werden.

Australische Forscher haben aber herausgefunden, dass so nicht unbedingt klappt. Sie haben die Daten von knapp 3000 Schülerinnen analysiert. Etwa die Hälfte nahm an Projekten teil, in denen sie sich ein Wochenende lang um eine Babypuppe kümmern mussten: füttern, wickeln, trösten - das ganze Programm. Das Ergebnis: Von diesen Mädchen wurden deutlich mehr schwanger als von der Kontrollgruppe: Acht Prozent bekamen ein Kind, neun Prozent hatten eine Abtreibung. In der Kontrollgruppe waren es nur vier und sechs Prozent der Mädchen.

Als einen Grund nennen die Forscher, dass die Jugendlichen, die sich gut um ihre Plastik-Baby kümmern, viel positives Feedback bekommen und ihnen das Elternsein dadurch besonders reizvoll vorkommt. Solche Baby-Projekte gibt es nach Angaben des US-Programms "RealityWorks" in 89 Ländern, darunter auch in Deutschland.

Die Studie wurde im Fachmagazin The Lancet veröffentlicht.