Seit mehr als 300 Jahren beobachten Wissenschaftler Bakterien durch ihre Mikroskope.

Zum Beispiel Cyanobakterien - die produzieren grünen Schleim im Wasser. Was die Wissenschaftler nicht wussten: Der Schleim unterm Mikroskop hat womöglich zurückgestarrt. Ein deutsch-britisches Forscherteam hat entdeckt, dass die Cyanobakterien sehen können. Sie können durch Photosynthese Sauerstoff produzieren - dafür brauchen sie aber Licht. Schon lange wurde gerätselt, wie die Bakterien zum Licht finden.

Die Forscher sagen jetzt: Wenn Licht auf das Bakterium trifft, wird es durch den kugeligen Zellkörper gebrochen - wie bei einer Linse - und auf einen Punkt auf der anderen Seite der Zelle fokussiert. Daraufhin setzt sich das Bakterium dann in Bewegung Richtung Licht.

So scharf wie Menschen können die Cyanobakterien laut den Forschern nicht sehen. Grobe Umrisse erkennen sie aber schon.