Frauen reden mehr über Männer als umgekehrt

Und zwar nicht nur im echten Leben, sondern auch im Film. Das belegt eine neue internationale Studie. Die Forscher haben die Drehbücher von Hollywoodfilmen danach mit einem Algorithmus ausgewertet. Und dafür den so genannten Bechdel-Test angewendet: Der geht auf eine weibliche Comicfigur zurück, die mal gesagt hat, sie schaue sich einen Film nur an, wenn sich darin zwei Frauen treffen, unterhalten und über etwas anderes reden als über Männer. Die allermeisten Hollywood-Drehbücher fallen bei diesem Test allerdings gnadenlos durch, so die Forscher. Sogar Filme mit vielen Frauen wie "Midnight in Paris" schafften den Test nur knapp - hier nur wegen eines fünfminütigen Dialogs von Frauen über einen Stuhl.

Die Wissenschaftler untersuchten aber auch reale Dialoge. Sie werteten 300 Millionen Tweets von Twitter-Mitgliedern in den USA aus. Eigentlich hatten sie erwartet, dass Männer dort genauso oft über Frauen schreiben wie umgekehrt. Doch das Ergebnis sah anders aus: Männer twitterten öfter über andere Dinge. Bei Frauen drehten sich die Dialoge dagegen öfter um Männer als um anderes. Interessant: Bei Studenten waren die Gespräche insgesamt ausgewogener.