Biologie

Affen sind ähnlich empathiefähig wie Menschen

Gähnen ist ansteckend.

Wenn man jemanden beim Gähnen beobachtet, kommt automatisch der Impuls, selbst zu gähnen. Diesen Mechanismus gibt es auch im Tierreich - zum Beispiel bei Bonobo-Affen. Forscher aus Italien haben fünf Jahre lang Beobachtungen an Bonobos und Menschen gemacht und die Ergebnisse jetzt im Fachblatt "PeerJ" veröffentlicht.

Demnach ist Gähnen umso ansteckender, wenn sich die beiden Affen oder Menschen gut kennen - wenn sie also verwandt oder befreudet sind. Bei Menschen ist das etwas ausgeprägter als bei den Bonobos. Wenn sich also zwei Menschen gut kennen, und einer von ihnen gähnt, dann gähnt der andere mit hoher Wahrscheinlichkeit mit.

Wenn ein Mensch oder Affe dagegen von einem fremden Artgenossen angegähnt wird, dann reagieren beide etwa gleich stark darauf.

Die Idee hinter der Studie war, die Empathie-Fähigkeiten von Menschenaffen zu untersuchen. Was Freunde angeht, liegt der Mensch den Ergebnissen zufolge vorn: Er empfindet mehr Empathie. Im Umgang mit Fremden dagegen liegen Affe und Mensch etwa gleichauf.