Biologie

Ziegen, die auf Männer starren

Es gab vor ein paar Jahren ja mal den Hollywood-Film "Männer, die auf Ziegen starren".

Ein Biologe von der Uni Halle-Wittenberg hat den Spieß jetzt umgedreht - und Ziegen untersucht, die auf Männer starren. Christian Nawroth kommt in seiner Studie zu dem Schluss, dass Nutztiere ihr Verhalten ändern, je nachdem, ob sie von einem Menschen Aufmerksamkeit bekommen oder nicht.

Die Zwergziegen, die Nawroth untersucht hat, waren zum Beispiel passiver und haben länger regunglos "Löcher in die Luft" gestarrt, wenn der Versuchsleiter seinen Kopf abgewandt oder ihnen den Rücken zugedreht hatte. Für den Biologen deutet das darauf hin, dass die Tiere die Rolle eines Menschen und die Aufmerksamkeit, die er ihnen widmet, interpretieren können - zumindest dann, wenn Futter im Spiel ist.

Unklar ist noch, ob es sich um erlerntes Verhalten handelt, oder ob die Ziegen ihr menschliches Gegenüber tatsächlich "verstehen". Die bisherigen Erkenntnisse können aber auf jeden Fall dabei helfen, die Haltung zu verbessern und das Wohlbefinden von Nutztieren zu steigern.