China

Akademischer Betrug soll künftig härter bestraft werden

Betrug in der Wissenschaft ist in China ein großes Problem.

Da gibt es alles von Plagiaten und gekauften akademischen Titeln bis hin zu Schummel-Studien und gefälschten Experiment-Ergebnissen. Dadurch ist auch der Ruf der chinesischen Wissenschaft als Ganzes gefährdet, glaubt das Bildungsministerium. Deshalb will es härter gegen Betrug vorgehen.

Künftig sollen Unis und Fachhochschulen in China für jeden ab Studienbeginn eine "Ehrlichkeits-Akte" anlegen. Darin bekommen dann alle einen Eintrag, die bei Seminararbeiten abschreiben oder in Prüfungen schummeln. Außerdem soll ein Strafsystem für akademischen Betrug eingeführt werden: Dabei reichen die Strafen für Studenten von einer Verwarnung bis zum Rausschmiss.

Aber auch wenn etablierte Wissenschaftler betrügen, soll das in Zukunft bestraft werden: Wer zum Beispiel bei Veröffentlichungen schummelt, muss seine Forschungsgelder zurückzahlen. - Laut einer Studie waren im vergangenen Jahr mehr als 2.000 chinesische Studenten wegen Plagiaten oder anderen Schummeleien von US-Unis geflogen. Und im Frühjahr hatte ein internationales Medizinfachblatt 43 chinesische Veröffentlichungen zurückgezogen, weil Experiment-Ergebnisse geschönt waren oder bei Gutachten von Kollegen geschummelt wurde. Soziologen sind der Meinung, dass Unehrlichkeit ein tief verwurzeltes Verhalten in der chinesischen Gesellschaft ist.