Debatte über Interesse junger Menschen an NS-Zeit
Junge Menschen interessieren sich nicht für die Gräueltaten während der Nazi-Zeit.
So lautet ein Stereotyp, das die Bertelsmann-Stiftung in einer Studie untersucht hat. Demnach ärgern sich vier von fünf jungen Deutschen darüber, dass ihnen noch immer die Verbrechen Deutschlands an Juden vorgehalten werden. Die Befragten wollten einen Schlussstrich ziehen.
Widerspruch an diesen Zahlen kommt von jemandem, der täglich damit zu tun hat: der Direktor der Berliner Stiftung "Topographie des Terrors", Andreas Nachama. Er sagte im RBB-Inforadio, dass höchstens jeder vierte junge Deutsche sich nicht mit der Nazi-Zeit auseinandersetzen will. Mit zeitlichem Abstand ist demnach das Interesse immer größer geworden. Die junge Generation stelle sich durchaus die Frage, wie die damaligen Massenmorde möglich werden konnten.
Heute wird bundesweit der Opfer des Nationalsozialismus gedacht werden. Vor 70 Jahren wurde das Vernichtungslager Auschwitz befreit.