Ebola

Screening hilft nichts

Im Kampf gegen Ebola kann der Fieber-Check bei der Einreise nur ein Sicherheitsgefühl vermitteln, mehr aber auch nicht.

Einer kanadischen Studie zufolge ist es viel wichtiger, dass die Passagiere bei der Ausreise aus den betroffenen Ländern gescreent werden, damit die Epidemie an der Quelle gestoppt wird. Im Fachmagazin The Lancet schreiben sie, dass

Passagiere an nur drei internationalen Flughäfen kontrolliert werden müssten: Conakry in Guinea, Monrovia in Liberia und Freetown in Sierra Leone. Ohne Kontrolle an den Startflughäfen würden dagegen rein statistisch pro Monat drei infizierte Passagiere die betroffenen Länder verlassen.

Allerdings könnten auch durch die Kontrollen nicht alle Infizierten erkannt werden, weil das Ebola-Virus eine lange Inkubationszeit hat. Sie liegt im Schnitt bei acht bis zehn Tagen. In dieser Zeit hätten die meisten Infizierten keine Symptome und wüssten womöglich nicht einmal, dass sie infiziert sind. Auch die Flugzeit ist im Vergleich zur Inkubationszeit viel zu kurz. Deshalb bringt es wenig, die Passagiere gleich nach der Ankunft noch einmal zu checken. Das kostet aus Sicht der Wissenschaftler vor allem Geld, das an anderer Stelle gebraucht wird.

Für die Untersuchung haben die Forscher weltweite Flugpläne und Ebola-Daten analysiert.