Flugzeugabsturz

Viele Beschwerden beim Presserat

Nach dem Absturz der Germanwingsmaschine gibt es viel Kritik über die Medienberichterstattung.

Beim Deutschen Presserat sind bis heute Morgen mehr als 200 Beschwerden eingegangen. Ein Sprecher sagte, jede einzelne werde jetzt geprüft - erst dann werde bekanntgegeben, ob es sich tatsächlich um einen Verstoß gegen den Pressekodex handelt.

Viele Medien hatten in den letzten Tagen den vollständigen Namen des Co-Piloten und Fotos von ihm veröffentlicht. Der Presserat hat noch einmal darauf hingewiesen, dass das nur dann erlaubt ist, wenn ein überwiegendes öffentliches Interesse besteht. Das gilt, wenn es um eine außergewöhnlich schwere Straftat geht. Allerdings muss die Identität der Opfer geschützt werden. Sich an Fotos auf privaten Facebook-Seiten zu bedienen, ist nach Ansicht des Presserats definitiv nicht in Ordnung. Soziale Netzwerke seien kein Selbstbedienungsladen.

Der Pressekodex ist eine Sammlung von ethischen Grundregeln für das Arbeiten von Journalisten. Die Einhaltung ist freiwillig. Der Presserat kann bei einem Verstoß eine Rüge erteilen, die das Medium dann veröffentlichen muss.