Forschung

Regierungsflieger wird "Kotzbomber"

Die Kanzler-Maschine "Konrad Adenauer" war über Jahre für die Bundesregierung im Einsatz.

Jetzt hat das Flugzeug eine neue Aufgabe in der Forschung bekommen. Der Airbus A310 wird ab heute für Parabelflüge in Frankreich eingesetzt. Bei diesen Flügen wird durch kontrollierte Flugmanöver kurzzeitig Schwerelosigkeit erzeugt, um dabei verschiedene wissenschaftliche Versuche zu machen.

Für das neue Einsatzgebiet wurde die alte Kanzlermaschine ein halbes Jahr lang umgebaut. Statt VIP-Bereich mit Schlafzimmern und bequemen Sitzen gibt es jetzt eine Experimentierzone, die etwa hundert Quadratmeter groß ist. Die ist mit Haltegriffen, schwarzen Netzen und mit dicken Matten ausgestattet - die Fenster mussten dafür weichen. In der Fliegersprache werden so umgebaute Flugzeuge auch "Kotzbomber" genannt.

Die Maschine flog 1989 noch für die DDR-Fluglinie Interflug. Nach der Wende wurde sie zur Kanzlermaschine und vor vier Jahren von der Bundeswehr ausgemustert. Jetzt steht sie in Bordeaux und fliegt für das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt.