Durch die Atomkatastrophe von Fukushima wurde viel Radioaktivität freigesetzt.

Allerdings wohl anders als gedacht. Japanische Forscher haben nachgewiesen, dass das radioaktive Cäsium aus den Reaktoren nicht mit dem Regen aus der Luft herunterkam, sondern in winzigen Glaskörnchen eingeschlossen. Das Glas entstand während der Kernschmelze und verband sich mit herumfliegenden Cäsiumpartikeln.

Matthis Dierkes, DRadio-Wissen-Redaktion
"Es war so heiß, dass sogar die Innenwände des Reaktor-Druckgefäßes geschmolzen sind. Dann ist flüssiger Beton rausgespritzt aus dem Reaktor. Und nicht nur der, sondern auch geschmolzenes Siliziumdioxid. Und das ist der Hauptbestandteil von Glas."

Forscher haben die Cäsium-Glas-Körnchen in Boden- und Luftfilterproben in einem Umkreis von 230 Kilometern um Fukushima herum nachgewiesen.

Das sind schlechte Nachrichten. Eigentlich dachte man, dass das radioaktive Cäsium durch Regen weggewaschen wurde. Die Glaskörnchen sind aber beständiger und könnten noch an vielen Stellen im Boden sein. Außerdem haben die Forscher nachgewiesen, dass die Radioaktivität in den Körnchen hochkonzentriert ist - um die 100 Mal höher als das freie Cäsium im Boden.
Die Ergebnisse wurden auf der Goldschmidt Konferenz zu Geochemie-Forschung in Yokohama präsentiert.