Fußball

Torhüter beim Elfmeter unterschätzen den Zufall

Was genau hat Manuel Neuer mit Roulette zu tun?

Einiges, sagen Neurowissenschaftler des University Colleges in London im Magazin Current Biology - zumindest wenn es zum Elfmeterschießen kommt. Dann unterliegen die Torhüter nämlich dem so genannten "Spielertrugschluss". Das heißt: Wenn mehrere Spieler hintereinander in eine bestimmte Ecken schießen, dann entschieden sich die Torhüter, beim nächsten Schuss in die andere Ecke zu springen.

Insgesamt analysierten die Wissenschaftler alle Elfmeterschießen von Europa- und Weltmeisterschaften zwischen 1976 und 2012. Und sie fanden Parallelen zum Glücksspiel, wo der Begriff "Spielertrugschluss" ursprünglich herkommt: Dort glauben die Menschen am Roulette-Tisch auch, dass die Kugel, nachdem sie mehrmals bei einer roten Zahl landete, sich dann für die Farbe schwarz entscheidet. Torhüter erwarten auch eine gute Verteilung von Schüssen in die beiden Ecken. Das könnten die Schützen eigentlich ausnutzen, machen sie aber nicht, sagen die Wissenschaftler. Vermutlich, weil auf ihnen ein zu großer Druck laste, um sich mit Statistik zu beschäftigen.