Gefühle

Traurigkeit beeinflusst offenbar Farbwahrnehmung

Wenn wir so richtig traurig sind, dann wirkt die Welt oft ein bisschen grauer als sonst - und im Englischen fühlt man sich sogar blau, wenn man traurig ist: "I'm feeling blue".

Das ist wohl nicht einfach nur eine Metapher, schreiben US-Forscher jetzt im Fachmagazin Psychological Science. Sie gehen davon aus, dass Traurigkeit unsere Farbwahrnehmung viel stärker beeinflusst als bisher gedacht. Das haben sie in mehreren Versuchen mit mehr als 250 Studenten getestet.

Denen wurde entweder ein trauriger Filmclip gezeigt, ein stimmungsneutraler oder ein lustiger Clip. Anschließend haben die Forscher den Studenten dann 48 farbige Stoffstücke vorgelegt, die unterschiedlich abgestuft rot, gelb, grün und blau waren. Die Studenten sollten jeweils sagen, welcher Farbe sie das Stoffstück zuordnen. Ergebnis: Die, die den traurigen Filmclip gesehen hatten, waren weniger treffsicher bei der Farbidentifizierung als die, die neutrale oder lustige Videos gesehen hatten. Probleme hatten sie aber nur bei der Abstufung von Blau zu Gelb - nicht von Rot zu Grün.

Die Forscher vermuten, dass das am Botenstoff Dopamin im Gehirn liegt. Aber um das zu klären, müssen noch weitere Studien gemacht werden.