Genetik

Europäer haben drei verschiedene Urahnen

EU und Russland sind gerade dabei, sich wieder voneinander abzugrenzen.

Dabei haben sie mehr gemeinsam, als mancher vielleicht gedacht hätte: Die meisten Menschen in Westeuropa stammen nämlich auch von einer Population von Jägern und Sammlern aus Sibirien ab. Zu diesem Schluss kommt ein internationales Forscherteam im Magazin "Nature". Die Wissenschaftler haben das Erbgut von sieben- bis achttausend Jahre alten Skeletten aus Deutschland, Luxemburg und Schweden mit der DNA von knapp 2.500 heutigen Europäern verglichen.

Das Ergebnis: Die meisten Europäer weisen in ihrem Erbgut Spuren von drei verschiedenen Populationen auf. Neben den sibirischen Einwanderern sind das zwei Populationen, die schon bekannt waren: westeuropäische Jäger und Sammler und Ackerbauern aus dem Nahen Osten. Was man auch schon wusste: Heutige Nordeuropäer haben mehr DNA von den Jägern und Sammlern geerbt, Südeuropäer mehr von den Ackerbauern.

Die sibirischen Vorfahren verbinden die Europäer übrigens auch mit den amerikanischen Ureinwohnern: Die wanderten vor mehr als 15.000 Jahren über eine gefrorene Landbrücke von Sibirien über Alaska nach Amerika ein.