Gewöhnungseffekt

Lügen verändert unser Hirn

Eine Grippe vortäuschen um nicht auf die langweilige Dinnerparty gehen zu müssen - und dann will der Gastgeber dir Suppe vorbeibringen.

Kleine Notlügen können manchmal ganz schön eskalieren. Das liegt aber vielleicht nicht nur daran, dass wir noch mehr schwindeln müssen um eine glaubwürdige Story aufrecht zu erhalten. Britische Forscher haben herausgefunden, dass Lügen unser Hirn verändert. In einem Experiment sollten Probanden ein Spiel spielen, bei dem Geld zu gewinnen war - einigen von ihnen wurde gesagt, dass sie durch Schummeln bessere Gewinnchancen hätten.

Die Forscher beobachteten dabei die Gehirnaktivität der Teilnehmer. Dabei kam raus: Das Lügen wirkte sich auf die Aktivität der Amygdala aus, dem Teil des Hirns, in dem Gefühle entstehen. Nach der ersten Lüge war dort noch viel los, aber die Aktivität nahm ab, je öfter die Spieler logen. Das führte in der nächsten Runde dazu, dass sie noch mehr schwindelten.

Die Wissenschaftler interpretieren das als Gewöhnungseffekt, ähnlich wie bei Düften: Wenn wir zum Beispiel ein Parfüm länger tragen, nehmen wir den Geruch irgendwann nicht mehr wahr.