Der Kosmonaut Sergej Rizjikov demnächst ins All fliegt, hat er ganz besondere Fracht dabei:

Eine kleine Holzkiste mit Reliquien des heiligen Seraphim. 155 Tage lang soll sie an Bord der Internationalen Raumstation ISS um die Erde kreisen, in Russland ist schon jetzt die Rede von einer denkwürdigen außerirdischen Prozession. Was sich genau in der Kiste befindet - etwa Knochen, Stoffreste oder noch etwas anderes, was dem Heiligen gehörte - ist leider nicht bekannt. Bereits zu Lebzeiten wurde Seraphim (geboren 1759 als Prochor Moschnin) in Russland als Wunderheiler verehrt. Er soll auch den Untergang des Russischen Reiches und den vorübergehenden Aufstieg eines atheistischen Regimes vorausgesagt haben.

Prozession im Weltall

Seit Präsident Wladimir Putin in Russland an der Macht ist, bewegen sich Staat und Kirche immer stärker aufeinander zu. Die russisch-orthodoxe Kirche hat dabei ganz offensichtlich besonderes Interesse an den Raumfahrtprogrammen. So ist es nicht ungewöhnlich, dass Kosmonauten kurz vor dem Start Station im Kloster machen; und auf dem Weltraumbahnhof Baikonur stehen Priester mit Weihwasser bereit.

Es ist nicht das erste Mal, dass Kosmonauten Reliquien mit ins All nehmen. Bei einer Mission von 2009 bis 2010 waren angebliche Partikel von Jesus Christus´ Kreuz in der Erdumlaufbahn.