Hirnforschung

Wissen über Legasthenie muss überdacht werden

Wer eine Leseschwäche hat, hat nicht automatisch auch Probleme mit der Rechtschreibung.

Das erklären Wissenschaftler vom Frankfurter Forschungszentrum Idea in einer Studie. Vorher war man lange davon ausgegangen, dass es ein zusammenhängendes Störungsbild gibt: also die Lese-Rechtschreibstörung, die auch Legasthenie genannt wird. Aber die Frankfurter Forscher stellen fest, dass Kinder mit einer Leseschwäche andere Defizite im Arbeitsgedächtnis haben als Kinder mit einer Rechtschreibschwäche.

Das Arbeitsgedächtnis gilt in der modernen Forschung als entscheidend um Lesen, Schreiben und Rechnen zu lernen. Laut der Studie kann ein Kind zwar eine Kombination aus Lese- und Rechtschreibschwäche haben, aber die Störungen können auch einzeln auftreten. Deshalb müssen nach Meinung der Forscher neue Förderprogramme entwickelt werden.

Für die Studie untersuchen und testen die Frankfurter Forscher seit 2011 regelmäßig dieselben 465 Kinder. Zu Beginn der Untersuchungen waren die Schulkinder in der zweiten Klasse, jetzt kommen sie in die fünfte.