Infrastruktur

Viele geplante Straßen und Bahnlinien in Afrika bringen mehr Schaden als Nutzen

Wenn in Afrika die Infrastruktur verbessert wird, profitiert die Wirtschaft -

zum Beispiel die Landwirtschaft, weil es für Bauern und Händler leichter wird, ihre Waren zu transportieren. So die generelle Annahme. Australische Forscher schreiben jetzt allerdings im Magazin Current Biology, dass der Bau von Straßen, Bahnlinien oder Versorgungsleitungen in den Ländern südlich der Sahara unterm Strich mehr Schaden anrichtet als Nutzen bringt.

Die Wissenschaftler haben 33 sogenannte Entwicklungskorridore untersucht, die kreuz und quer über den Kontinent führen. Sie sind teilweise schon gebaut, teilweise noch in Planung. Ergebnis: Die landwirtschaftlichen Erträge in der Umgebung dieser Korridore verbessern sich nur minimal - die Schäden, die entstehen, sind dagegen immens. Als Beispiel nennen die Forscher Trassen, die durch Naturschutzgebiete führen, so dass durch den Bau Wälder oder Savannen zerstört werden.

Als Motiv hinter der Planung einiger Trassen vermuten sie dann auch weniger die Interessen der Landwirtschaft, als die der Bergbau-Industrie. Die Wissenschaftler schreiben, einige der Vorhaben müssten am besten komplett gestoppt werden.