Experte fordert islamischen Wohlfahrtsverband binnen zehn Jahren

Das meint der Osnabrücker Islamwissenschaftler Michael Kiefer. Er sagte der Nachrichtenagentur epd, so ein Verband sollte dringend gegründet werden - auch als Schritt in Richtung Normalität und Gleichberechtigung. Dann hätten sie eine eigene Einrichtung, vergleichbar mit der Caritas von der katholischen Kirche oder der Diakonie von der evangelischen Kirche.

Kiefer sagt, dass sich viele Muslime so einen eigenen Wohlfahrtsverband in Deutschland wünschen würden - auch weil es bei den kirchlichen oder staatlichen Organisationen nicht so weit her sei mit der interreligiösen Öffnung. Zwar würden Muslime grundsätzlich in solchen Altenheimen und Kindertagesstätten betreut oder beraten, auch in der Familien- und Jugendhilfe. Aber da könnten muslimische Erzieher, Pfleger oder Sozialarbeiter nur eingeschränkt oder gar nicht arbeiten.

Kiefer betont, dass zwar einige wenige muslimische Kitas existieren und erste muslimische Pflegedienste. Aber das sei nur "eine Handvoll solcher Einrichtungen für rund vier Millionen Muslime in Deutschland".