Sie sehen aus wie große Wirbelstürme, spielen sich aber unter Wasser ab und sind noch weitgehend unerforscht: die Rede ist von Meereswirbeln.

Zum ersten Mal haben Forscher solche Wirbel jetzt in der Ostsee entdeckt. Südlich der dänischen Insel Bornholm wurde ein Spiralwirbel mit einem Durchmesser von drei Kilometer aufgespürt. Weil das Wetter mitgespielt hat und die See ruhig war, konnte der Wirbel sechs Stunden lang bis zu seinem Zerfall beobachtet werden.

Schon seit einer Woche suchen rund 40 Ozeanographen aus Deutschland und den USA nach solchen Meereswirbeln in der Ostsee. Dazu beobachten sie das Wasser aus der Luft per Zeppelin und Flugzeug.

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Sobald sich Wirbel abzeichnen, bringen Forschungsschiffe Messgeräte und unbemannte Tauchroboter an die Stelle. Außerdem zieht ein Schnellboot zieht Sensoren an einer langen Schleppkette durch den Wirbel.

Anders als große Strömungen sind Miniwirbel mit einem Durchmesser unter 10 Kilometern bisher kaum untersucht worden. Wissenschaftler vergleichen sie mit den Zahnrädern eines Uhrwerks. Die Wirbel spielen eine wichtige Rolle beim Nährstofftransport in den Meeren und haben auch Einfluss auf das Weltklima.

Die Zeppelin-Expedtion über der Ostsee endet heute - danach beginnt die trockene wissenschaftliche Arbeit in den Laboren und an Rechnern.

  • Wirbel im Ozean  |   Zeppelin soll Rätsel der Meere lüften (Reportage Deutschlandfunk)