Johannesburg

Stadt verseucht mit Uran und Bergbaurückständen

Johannesburg ist die Stadt auf der Welt, die am meisten mit Uran verseucht ist.

Das hat ein südafrikanischer Forscher dem britischen "Guardian" gesagt. Der berichtet darüber, dass die Stadt generell ein großes Problem mit Abfällen aus alten Minen hat. Mehr als hundert Jahre wurde in Johannesburg nämlich Gold abgebaut. Heute schwemmt das Minenwasser unter anderem Uran, Arsen und Blei aus dem Gestein und die Stoffe gehen ins Grundwasser über. Das ist inzwischen so verseucht, dass Johannesburg den Großteil seines Trinkwassers aus Lesotho bezieht, 380 Kilometer entfernt.

Außerdem fliegt verseuchter Staub durch die Luft, von mehr als 600 Halden mit Minenabfällen rund um die Stadt. Der verteilt sich in Häusern, auf Lebensmitteln und die Leute atmen ihn ein. In den armen Townships wohnen sie ganz nah an den Halden - zum Teil sind ihre Hütten sogar auf dem Minenschutt voll radioaktivem Uran gebaut. Deshalb leiden zum Beispiel Bewohner aller Altersgruppen im Stadtteil Riverlea an Atemwegserkrankungen wie Tuberkulose oder Asthma, schreibt der Guardian. Und weil der Minenschutt illegal zum Bauen benutzt oder legal verlagert wird, könnte sich das Problem auch in andere Teile der Stadt ausbreiten.