Wer häufig Klamotten oder Smartphones aus asiatischen Ländern kauft, macht die Menschen dort krank. Das sagt zumindest eine Studie, die im Fachmagazin Nature veröffentlicht wurde.

Als ein Grund wird genannt: Die Menschen dort atmen wegen der vielen Fabriken schlechte Luft. Die Forscher schreiben, dass dadurch jedes Jahr rund eine Million Menschen frühzeitig sterben. Sie haben verschiedene Daten zusammengetragen und vor allem auf Feinstaub geachtet. Dabei haben sie sich unter anderem angeguckt, wie viel Feinstaub Kraftwerke, Fabriken, aber auch Transport-Flugzeuge in die Luft blasen.

Betroffen sind laut den Wissenschaftlern aber nicht nur Menschen in Herstellerländern wie China, sondern auch in Nachbarländern und weiter weg. Grund sei, dass der Feinstaub auch über die Atmosphäre weiter transportiert wird.

Viel Kritik an der Studie

Wissenschaftler, die nicht an der Studie beteiligt waren, sehen die neue Feinstaub-Studie allerdings kritisch. Sie sagen zum Beispiel, dass die Ergebnisse nicht wirklich neu seien. Und auch bei den Modellen haben sie ihre Zweifel. Experten weisen zum Beispiel darauf hin, dass sich der Transport von Feinstaubpartikeln in der Atmosphäre nur schwer berechnen lässt.

Kerstin Ruskowski, Nachrichtenredakteurin DRadio Wissen
"Nasser Feinstaub fliegt einfach anders als trockener."

Außerdem bemängeln sie, dass in der Studie nicht unterschieden wird, um welche Art von Feinstaub es sich handelt. Ihnen zufolge gibt es nämlich auch solchen, der nicht giftig ist und damit auch nicht die Gesundheit belastet. Hier wäre zum Beispiel Sand zu nennen. 

Ein weiteres Problem der Studie: Sie bezieht sich auf Daten aus dem Jahr 2007. Ob diese noch Gültigkeit haben, ist unklar.

Aktuell sterben jedes Jahr weltweit 3,5 Millionen Menschen an Krankheiten, die mit Feinstaub in Verbindung stehen.