Medizin

Hohe Impfquote sorgte für weniger Fälle von Kindstod

Der plötzliche Kindstod trifft allein in Deutschland jedes Jahr 250 Kleinkinder. Wodurch er genau ausgelöst wird, ist immer noch weitgehend unbekannt. Es gibt aber viele Faktoren, die das Risiko beeinflussen. Wissenschaftler der Charité in Berlin haben jetzt einen neuen Zusammenhang gefunden - und der hängt mit dem Impfen zusammen.

Sie haben unter anderem Statistiken aus den USA der letzten 40 Jahre ausgewertet. In dem Zeitraum hat sich die Meinung zum Thema Impfen bei Fachleuten und Politikern mehrmals geändert - entsprechend ließen die Eltern ihre Kinder mal mehr, mal weniger gegen Keuchhusten, Diphtherie und andere Krankheiten impfen. Der Zahlenvergleich hat ergeben: Wurde viel geimpft, gab es vergleichsweise weniger Kindstode - war impfen verpönt, stieg die Todesrate an.

Impf-Kritiker argumentierten bisher, dass Immunisierungen auch den Kindstod begünstigen. Die Berliner Forscher schlussfolgern jetzt aus ihrer Studie, dass Impfungen eher vor Kindstod schützen. Die Fälle von plötzlichem Kindstod gehen seit Jahren kontinuierlich zurück, trotzdem ist das Phänomen Hauptgrund für den Tod von Säuglingen weltweit. Besonders gefährdet sind Neugeborene im ersten Lebenshalbjahr. In diesen Zeitraum fallen viele Impfungen.